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Steuerrecht > Stichwortverzeichnis > Nachsteuerverfahren

Nachsteuerverfahren

Die Mitwirkung des Verkäufers bei der indirekten Teilliquidation

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Das Bundesgericht betont, dass die blosse Existenz von nicht betriebsnotwendiger Substanz nicht ausreicht, um eine indirekte Teilliquidation zu begründen. Im vorliegenden Fall stand die nicht-betriebsnotwendige Substanz der Gesellschaft allerdings in einem derartigen Missverhältnis zu den betrieblichen Erfordernissen, dass eine weitere Thesaurierung betrieblich keinen Sinn ergibt, weshalb von einer Mitwirkung des Käufers auszugehen ist.
iusNet StR 26.02.2024

Steuerhinterziehung mit einer substanzlosen BVI-Struktur

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Das Bundesgericht stellt fest, dass die BVI Gesellschaft D eine "leere Hülle" ist, da sie auf den BVI über keine betriebliche Infrastruktur, d.h. weder über Personal noch Räumlichkeiten verfügt. Dennoch erwirtschaftete die Gesellschaft Gewinne in Millionenhöhe. Die BVI Gesellschaft wird deshalb infolge Steuerhinterziehung transparent behandelt.
iusNet StR 25.04.2023

Die Besteuerung geldwerter Leistungen einer Beteiligung beim Gesellschafter

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Der Beschwerdeführer hatte die Aufrechnung von geldwerten Leistungen seiner 100%-Beteiligung bestritten. Dabei hat das Bundesgericht einerseits die Beweislastverteilung zu beurteilen, andererseits muss das Gericht die lediglich pauschalen Ausführungen des Beschwerdeführers würdigen und beurteilen. Denn ein Gesellschafter, der zudem auch Organ ist, hat eine geldwerte Leistung detailliert zu bestreiten, andernfalls kann eine bei der Gesellschaft rechtskräftig veranlagte Aufrechnung auch beim Gesellschafter erfolgen.
iusNet StR 24.04.2023

Vorliegen einer neuen Tatsache im Nachsteuerverfahren

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Die Pflichtigen machen geltend, der zu einem substantiell höheren als dem deklarierten Wert erfolgte Verkauf einer Liegenschaft nach der für das Nachsteuerverfahren relevanten Steuerjahre sei irrelevant. Das VGr führt dagegen aus, dass nicht der Verkauf an sich vorliegend die neue Tatsache bildet, sondern der Umstand, dass die Liegenschaft einen deutlich höheren Verkehrswert hat als der von den Pflichtigen deklarierte Steuerwert.
iusNet StR 25.05.2022

Neue Tatsache für ein Nachsteuerverfahren

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Die Steuerbehörde darf davon ausgehen, dass die eingereichte Steuererklärung richtig und vollständig ist. Eine Pflicht zu ergänzender Untersuchung besteht nur, wenn die Steuererklärung Fehler enthält, die klar ersichtlich sind. Nur solche augenfälligen bewirken, dass keine "neue Tatsachen" vorliegen. Es braucht also eine in die Augen springende Falschdeklaration seitens der Pflichtigen, welche die Steuerbehörde bei gehöriger Sorgfalt schon im ordentlichen Veranlagungsverfahren zu zusätzlichen Abklärungen hätte veranlassen müssen.
iusNet StR 26.10.2021

Lebensmittelpunkt in Luzern trotz Abmeldung ins Ausland

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Ergeben sich aus den ausgewerteten Indizien (Flugbuchungen, Bargeldbezügen an Bankomaten, Kreditkartenabrechnungen, Arzt- und Tierarztuntersuchungen) mehr Aufenthaltstage in der Schweiz als in den Vereinigten Arabischen Emiraten, besteht die natürliche Vermutung, dass die betroffenen Personen einen Grossteil der betroffenen Jahren in der Schweiz verbracht hat.
iusNet StR 23.09.2021

Voraussetzungen für ein Nachsteuerverfahren

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Die Voraussetzungen für eine ordentliche Nachsteuer sind erfüllt, da die tatsächlichen Einkünfte aus der unselbstständigen Tätigkeit des Steuerpflichtigen von den kantonalen Steuerbehörden erst nach der verspäteten Einreichung der Steuererklärungen 2011 bis 2013 entdeckt wurden, als die (unvollständigen) Steuerveranlagungen von Amts wegen bereits in Kraft waren. Das Revisionsbegehren muss innert 90 Tagen nach Entdeckung des Revisionsgrundes gestellt werden, was vorliegend nicht der Fall war.
iusNet StR 28.05.2021

Verwirkung des Besteuerungsrechts im Nachsteuerverfahren

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Die Verwirkung des Besteuerungsrechts im Rahmen eines Nachsteuerverfahrens tritt ein, wenn zwischen der Kenntnisnahme von massgebenden Tatsachen und dem Tätigwerden der Steuerbehörden rund 4 Jahre vergehen (n+2 Regel). Bei einem Steuerhoheitsanspruch im Rahmen eines Nachsteuerverfahren muss der Anspruch vom beanspruchenden Kanton umgehend erhoben werden, sobald die massgebenden Kenntnisse vorliegen.
iusNet StR 29.03.2021

Spontanität als Voraussetzung einer straflosen Selbstanzeige

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Das BGr geht davon aus, dass die KStV BE aufgrund der eingeforderten Dokumente, insbesondere der Baukostenabrechnung, von sich aus zu Tage gefördert hat, dass der Alleinaktionär der Beschwerdeführerin Rechnungen zum Teil mit Barmitteln aus deren Kasse beglichen und die Beschwerdeführerin die zugrundeliegenden Restaurationsumsätze nicht deklariert hatte. Der Alleinaktionär hatte Gewissheit über den Eintritt der Steuerverkürzung als logische Folge seines Verhaltens. Somit handelte er nicht bloss mit Eventual-, sondern mit direktem Vorsatz. Die Beschwerdeführerin hat sich den Vorsatz ihres VRP zurechnen zu lassen.
iusNet StR 06.02.2020

Beweislast im Nachsteuerverfahren

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Anders als im Hinterziehungsverfahren genügt es im Nachsteuerverfahren nicht, dass sich die Dinge möglicherweise so zugetragen haben wie der Steuerpflichtige behauptet. Kann er den Nachweis der geschäftsmässigen Begründetheit nicht erbringen, trägt er die Folgen der Beweislosigkeit.
iusNet StR 28.01.2020

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