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Vermutung

Aufschub eines Amtshilfeverfahrens

Rechtsprechung
Internationales Steuerrecht
Das Bundesgericht erinnert daran, dass nur aussergewöhnliche Umstände den Aufschub eines Amtshilfeverfahrens rechtfertigen. Die Frage, ob der ersuchende Staat sein Ersuchen stellen darf, wenn er die von ihm geäusserten Verdachtsmomente nicht belegen kann, beruht auf einer Analyse des guten Glaubens. Dieser wird vermutet und erfordert grundsätzlich, dass sich der ersuchte Staat auf die von der ersuchenden Behörde erteilten Auskünfte verlassen kann. Eine Vermutung kann im Falle ernsthafter Zweifel aufgehoben werden. Ob die Schweiz Anlass hatte, am guten Glauben der Vereinigten Staaten ernsthaft zu zweifeln und damit Anlass hatte, zu verlangen, das der IRS die in seinem Antrag enthaltenen Verdachtsbehauptungen zu beweisen, fällt nach Ansicht des BGr nicht in den Anwendungsbereich von Art. 84a BGG.
iusNet StR 21.06.2021

Aufgabe der selbständigen Erwerbstätigkeit

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Wird ein landwirtschaftlicher Geschäftsbetrieb infolge definitiver Aufgabe der selbständigen Erwerbstätigkeit verpachtet, qualifizieren die Pachtzinsen als Einkommen aus selbständiger Erwerbstätigkeit, welche als geringfügige Tätigkeit zu betrachten sind und der definitiven Aufgabe der selbständigen Erwerbstätigkeit nicht entgegenstehen. Wird dem Pächter das Inventar veräussert, wird der realisierte Gewinn getrennt vom übrigen Einkommen besteuert.
iusNet StR 24.07.2020

Steuerrechtlicher Wohnsitz im interkantonalen Verhältnis

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Für die Steuerperiode 2018 besteht die Vermutung, dass der Pflichtige sein Hauptsteuerdomizil im Kt VD hat. Der Pflichtige vermag diese Vermutung nicht zu Gunsten des Kt TI umzustossen. Seine Lebensgefährtin ist Mitmieterin der Wohnung in Lausanne und die Wohnung bietet einen Komfort, der über ein einfaches Pied-à-terre für eine alleinstehende Person unter der Arbeitswoche hinausgeht.
iusNet StR 22.07.2020