Für die Steuerperiode 2010 wurde gegen den Steuerpflichtigen ein Nachsteuerverfahren eröffnet. Nach Auffassung des Steueramts hat der Steuerpflichtige Patente aus dem Geschäftsvermögen ins Privatvermögen überführt. Dabei wurde für die direkte Bundessteuer ein Nachsteuerbetrag von rund CHF 532'000 (inkl. Verzugszins) festgelegt.

Die Pflichtige kaufte die Patente im April 2009 zum Preis von CHF 18'000 von der ihm gehörenden C GmbH. Zum selben Preis veräusserte er die Patente sodann im Juni 2010 an die von ihm gehaltene B AG. Das Steueramt ist der Auffassung, dass die Patente im Jahr 2009 in das Geschäftsvermögen überführt wurden. Mit der Weiterübertragung auf die B AG sei es zu einer steuerbaren Privatentnahme gekommen (E. 4.2.).

Entsprechend stellt sich die Frage, zu welchem Zeitpunkt die auf den Patenten lastenden stillen Reserven steuersystematisch realisiert wurden.

Eine erste Realisation fand mit der unterpreislichen Veräusserung von den C GmbH an den Steuerpflichtigen statt (verdeckte Gewinnausschüttung). Ein zweiter Realisationstatbestand war nach Ansicht des Steueramts im Jahr 2010 erfüllt, als der Steuerpflichtige die Patente wiederum unterpreislich...