iusNet Steuerrecht

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Nachsteuer

Steuerbarkeit von Zuwendungen einer Familienstiftung und Nachsteuern infolge Nichtdeklaration

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Das Bundesgericht stellt fest, dass die Nachsteuerforderungen pro 2007 verjährt und damit untergegangen sind. Die Zuwendungen der Familienstiftungen fallen allerdings unter die Einkommensgeneralklausel von Art. 16 Abs. 1 DBG bzw. § 16 Abs. 1 StG ZH. Weil diese Zuwendungen in den Steuererklärungen nicht deklariert wurden und die Veranlagungen dementsprechend unvollständig in Rechtskraft erwuchsen, wurden für die Steuerjahre 2008 und 2009 zulässigerweise Nachsteuern verfügt.
iusNet StR 24.10.2023

Private Reisen gehören nicht zum geschäftsmässig begründeten Aufwand

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Die Beschwerdeführerin hat Reisekosten ihrer beiden Aktionäre und Verwaltungsratsmitglieder von ihrem Gewinn abgezogen, obwohl mehrere dieser Reisen mit ihren Ehefrauen oder der gesamten Familie unternommen wurden. Das Bundesgericht bestätigt, dass die Übernahme dieser Urlaubskosten durch die Beschwerdeführerin eine verdeckte Gewinnausschüttung darstellt, da es ihr nicht gelungen ist, nachzuweisen, dass solche Ausgaben gerechtfertigt waren und Dritten gewährt worden wären.
iusNet StR 27.06.2023

Aufrechnung geldwerte Leistung

Rechtsprechung
Direkte Steuern

2C_461/2020

Zwar besteht in sog. zweidimensionalen Sachverhalten kein eigentlicher Aufrechnungsmechanismus; doch hat in Abweichung von den üblichen Beweislastregeln ein Gesellschafter, der gleichzeitig Organ und/oder beherrschender Anteilsinhaber ist, Bestand und Höhe einer geldwerten Leistung detailliert zu bestreiten. Auch abseits des Ermessenseinschätzungsverfahren besteht im Einspracheverfahren besteht zwar keine eigentliche Begründungspflicht, wohl aber eine Mitwirkungspflicht.
iusNet StR 29.03.2021

Hinterziehung der Einkommenssteuer durch Unterlassung der Buchführung

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Die Verweigerung des Abzugs der Verzugszinsen auf dem Nachsteuerbetreffnis in der Steuerperiode, in welcher die Nachsteuer veranlagt wird, ist verfassungsrechtlich haltbar. Bei der Schätzung des Einkommens nach pflichtgemässem Ermessen sind die AHV-Beiträge von Amtes wegen zu schätzen. Die Nachsteuerschuld ist für die Vermögenssteuer in der ursprünglichen Steuerperiode zu berücksichtigen. Wer einen bargeldintensiven Verkehr führt, ohne ein tagesfertiges Kassabuch zu erstellen und auch sonst die Buchführung vernachlässigt, begeht eine eventualvorsätzliche Steuerhinterziehung.
iusNet StR 11.04.2019

Keine Nachsteuer bei Kenntnis der relevanten Faktoren im Zeitpunkt der Veranlagungsverfügung

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Hat die Steuerverwaltung aufgrund der durch den Wohnsitzkanton vorgenommenen Steuerausscheidung Kenntnis von den relevanten Steuerfaktoren erhalten, die in ihrem Kanton aufgrund wirtschaftlicher Zugehörigkeit der beschränkten Steuerpflicht unterliegen, kann sie nach Ablauf der Veranlagungsverjährung die unterlassene Besteuerung nicht im Nachsteuerverfahren nachholen. Die kantonale Praxis, wonach eine Information erst ein Jahr nach Eintreffen als aktenkundig gilt, ist mit dem StHG nicht vereinbar.
iusNet StR 22.03.2019

Neue Verjährung der Strafverfolgung bei vollendeter Steuerhinterziehung

Rechtsprechung
Steuerverfahrensrecht
Gemäss dem am 1. Januar 2017 in Kraft getretenen Art. 184 Abs. 1 lit. b Ziff. 1 DBG verjährt die Strafverfolgung bei vollendeter Steuerhinterziehung 10 Jahre nach Ablauf der Steuerperiode, für welche die Steuerpflichtige nicht oder unvollständig veranlagt wurde und nicht mehr erst nach 15 Jahren wie nach früherem Recht. Das neue Verjährungsrecht ist auch auf die vor seinem Inkrafttreten begangenen Straftaten anwendbar, wenn es milder ist als das in jenen Steuerperioden geltende Recht («lex mitior»).
iusNet SR 04.12.2018