iusNet Steuerrecht

Schulthess Logo

Revision

Die Verwirkung des Beschwerderechts gilt nicht länger als verhältnismässige Massnahme, um treuwidrigem Verhalten einer steuerpflichtigen Person im interkantonalen Verhältnis zu begegnen

Rechtsprechung
Stempelabgaben
In einem Leiturteil aus dem Jahr 2020 hat das Bundesgericht klargestellt, dass ausserhalb der vorbehaltlosen Anerkennung des Steueranspruchs eine Verwirkung des Beschwerderechts entsprechend dem Charakter des Doppelbesteuerungsverbots als verfassungsmässiges Recht nur mit Zurückhaltung anzunehmen ist, nämlich dann, wenn sich das Verhalten der Steuerpflichtigen als rechtsmissbräuchlich darstellt. Nun korrigiert das Bundesgericht diese Praxis und stellt klar: «Die Verwirkung des Beschwerderechts gilt nicht länger als verhältnismässige Massnahme, um treuwidrigem Verhalten einer steuerpflichtigen Person im interkantonalen Verhältnis zu begegnen».
iusNet StR 25.10.2023

Rechtsmittel gegen echte interkantonale Doppelbesteuerung

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Wer eine echte interkantonale Doppelbesteuerung vor Bundesgericht anfechten will, muss im zweitveranlagenden Kanton einen letztinstanzlichen Entscheid herbeiführen. Lässt er die Veranlagungen in beiden Kantonen unangefochten in Rechtskraft erwachsen, kann er die Doppelbesteuerung nicht durch ein Revisionsgesuch gegen einen der beiden Kantone beseitigen lassen.
iusNet StR 27.06.2023

Keine Rechtskontrolle im bundesgerichtlichen Revisionsverfahren

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Das Bundesgericht prüft, ob ein gesetzlicher Revisionsgrund für ein bereits ergangenes BGr-Urteil vorliegt. Dabei geht es um eine zu spät eingegangene Einsprache. Gemäss dem Beschwerdeführer soll die Einsprachefrist gestützt auf eine Verordnung zu COVID-19 noch nicht verstrichen gewesen sein. Das Bundesgericht setzt sich insbesondere mit der Frage auseinander, in welchen Fällen ein BGr-Urteil aufgehoben werden kann.
iusNet StR 24.10.2022

Keine Nichtigkeit oder Revision bei vorenthaltenen Handakten

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Gelingt es dem Steuerpflichtigen nicht, die rechtliche Relevanz der ihm vorenthaltenen Nebenakte aufzuzeigen, stellen diese keine neuen erheblichen Tatsachen dar, die eine Revision rechtfertigen würden. Die Abgrenzung von einsichtspflichtigen Akten von Hilfsbelegen, die aufgrund der minderen Bedeutung und des rein informativen Charakters als Hilfsbelege nicht einsichtspflichtig sind, ist im Einzelfall vorzunehmen.
iusNet StR 27.01.2022

Keine Nichtigkeit einer Ermessensveranlagung

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Eine Ermessensveranlagung, die sich am Mittelwert der drei vorangehenden Veranlagungen orientiert, ist selbst dann nicht nichtig, wenn das Einkommen und das Vermögen der selbständig erwerbstätigen Steuerpflichtigen in den betroffenen Steuerperioden starken Schwankungen ausgesetzt war und die veranlagten Steuerfaktoren von der erst nach Ablauf der Einsprachefrist und daher verspätet eingereichten Steuererklärung abweichen.
iusNet StR 27.07.2021

Keine Revision bei unterschiedlichen Ermessenszuschlägen im Bund und Kanton

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Eine in Rechtskraft erwachsene Veranlagungsverfügung der Kantons- und Gemeindesteuern kann nicht mittels Revision abgeändert werden, wenn bei der Veranlagungsverfügung der direkten Bundessteuern tiefere Ermessenszuschläge vorgenommen werden. Es liegen keine neuen erheblichen Tatsachen vor, sondern eine andere Beweiswürdigung.
iusNet StR 28.06.2021

Gesuch um Revision infolge fehlerhafter Zustellung

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Die KSt GE schickt der Gesellschaft A trotz Ernennung eines Vertreters Steuerveranlagungen an ihre Sitzadresse. Die Gesellschaft gibt zu, diese erhalten und zwei Monate später an ihren Treuhänder übergeben zu haben. Das Bundesgericht bestätigt die Position der Vorinstanz, wonach eine Revision ausgeschlossen ist, wenn die Revisionsgründe bereits im ordentlichen Beschwerdeverfahren hätten geltend gemacht werden können.
iusNet StR 21.12.2020

Anpassung des Lohnausweises ist kein Revisionsgrund

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Beim Lohnausweis handelt es sich um eine blosse Wissenserklärung. Ob die Einkünfte aus der Beteiligung in der Schweiz oder im Ausland steuerbar sind, ist eine Rechtsfrage. Wenn der Steuerpflichtige mit der Auslegung nicht einverstanden ist, hätte er die ordentlichen Rechtsmittel ergreifen müssen. Die Revision kann nicht dazu dienen, angebliche Fehler bei Anwendung und/oder Auslegung des massgebenden Rechts zu korrigieren.
iusNet StR 24.02.2020

Arbeitslosentaggelder werden als steuerbares Einkommen besteuert

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Steuerliche Behandlung von Arbeitslosentaggeldern als steuerbares Einkommen. Die Rückerstattung von zu Unrecht bezogenen Leistungen hat keinen Einfluss auf die Steuerperiode, während derer die Rückerstattung erfolgt. Dahingegen kann die Rückerstattung für diejenige Steuerperiode berücksichtigt werden (gegebenenfalls von Amtes wegen), während derer die nicht geschuldeten Leistungen bezogen wurden.
iusNet StR 26.03.2019

Anfechtung einer Liegenschafts-Bewertungsverfügung

Rechtsprechung
Direkte Steuern
Nach dem Recht des Kt TG wird zwischen einem vorgeschalteten Bewertungsverfahren und dem nachfolgenden Veranlagungsverfahren unterschieden. Sobald die Bewertungsverfügung rechtskräftig geworden ist, werden die Werte in die Veranlagungsverfügung übernommen. Eine rechtskräftige Bewertungsverfügung gilt für alle betroffenen Veranlagungsverfügungen, bis die Verhältnisse eine Neubewertung erfordern
iusNet StR 11.02.2019

Seiten